Mittwoch, 22. Juni 2011

Was hab ich meinen Bock durch die Wüste gepeitscht!

2247 Meilen. Durch die Wueste.Berge. Kapaten. Indianerdörfer. Jetzt fühle ich mich als ob ich gerade aus dem Krieg komme. Lippen verbrannt. Nase verbrannt. Armschmerzen. Müde. Hab sogar Blasen an den Händen,vom Gas geben...Aber ich lebe noch, wie man sieht...

Es war der Wahnsinn. Ein bißchen wie Wild Wild West und Easy Rider zusammen...Eines der coolsten Trips meines Lebens, weil ich wirklich morgens aufgestanden bin, losgebrettert bin und mein Bike bis zum Sonnenuntergang durch die Prärie gejagt habe.
Wenn man in LA wohnt, sollte man solch einen Trip mindestens einmal gemacht haben, um sich mal im Klaren zu sein, dass es neben Beverly Hills, Sunset Blvd, Rodeo Drive nicht weit entfernt Straßen gibt wo vielleicht einmal pro Tag mal ein paar Indianer herlatschen, die andere Sorgen haben, als "auf welche Poolparty geh ich heut abend und wann ist mein nächstes Casting?".
Oh man ich sags euch: Die native americans haben mir echt das Herz gebrochen. Als ich mich a von Lake Havasu über die Grand Canyons auf den Weg nach Utah machte, fuhr ich durch einige halbverlassene Indianerreservoirs. Zu sehen, wie die Leute in den übelsten Bruchbuden ungefähr 500 km Luftlinie entfernt von den unverhältnismäßig großen Palästen der Gemeinde von Bel Air, Beverly Hills etc etc, wohnen, die Männer vor lauter Langeweile, sich in Alkohol ertränken und die Frauen versuchen selbstgemachten Indianerschmuck zu verkaufen, dass hat meine Gedanken schon 2 gute volle Reisetage beschäftigt.

Ich mein, klar die Zeiten haben sich eben geändert. Mit Pfeil und Bogen durch die Gegend laufen und im Einklang mit der Natur zu leben. Die Zeiten sind vorbei. Leider. Die weissen Siedler haben sich nunmal in ihr Leben gedrängt, sich die fruchtbarsten und schönsten Territorien ausgesucht und sie dann wie Dreck in die Gebiete abgeschoben in denen es vor Hitze kein Weissbrot aushalten würde. Manch einer würde sagen: Thats life only the fittest will survive! Aber unterscheidet uns Menschen nicht von Tieren, dass wir ein ausgeprägtes Gehirn haben, und eigentlich auch einen ausgeprägten Sinn für Emotionen und gerechtes Handeln?
Egal ob es nun die Aborigenes in Australien oder die native Americans in den USA, die Politik, sowie die Mitmenschen haben sich in beiden Fällen nicht mit Ruhm bekleckert, diesen Völkern eine neue Chance und Perspektiven zu geben, nachdem ihnen fast ihr gesamtes Heimatland genommen wurde. Früher als Kind wollte ich immer Cowboy sein, aber seit heute symphatisiere ich eher mit den Indianern. Ha So viel dazu.




Über Monument Valley, Bryce Canyon und tausend anderen Parks bin ich dann wieder in Vegas gelandet, wo ich nach all der Ruhe, Ferne und Freiheit garnicht drauf klarkam und nach einigen Drinks und ein paar Runden Blackjack sofort wieder die Fliege gemacht habe, was sich im Nachhinein als Fehler rausgestellt hat. Denn draussen waren es 110 Grad Fahrenheit, sprich 45 Grad Celsius. Als ich nun auf dem I 15 Richtung Barstow (Barstow ist eine Stadt zwischen Vegas und LA, die eigentlich nur entstanden ist, weil dort alle anhalten, wenn sie auf dem Weg nach Vegas sind) runterknatterte und mir die senkrechtstehende Sonne und die heisse Wüstenluft zu schaffen machten, habe ich es bereits innerlich bereut, mich von der klimatisierten Casinobar entfernt habe.


Leute, stellt euch einen richtig heissen Tag vor. ZWEI mal so heiss war es!!! Jedes Mal wenn ich über einen Hügel gefahren bin und gehofft habe, dass mir wenigstens etwas weniger heisse Luft entgegenkommt, wurde die "man öffnet den Heissluftherd um nach der Tiefkuehlpizza zu schauen" ähnliche Briese noch krasser. Auch meine stündlichen  1 L Betankungen mit kühlem Wasser und Gatorade haben die Situation nicht besser gemacht. Meine Motorradrohre waren 3 mal heisser als jede Stripperin, die je in Vegas an der Stange getanzt hat. Ich sags euch!
Ich dachte mir nur: Ich muss jetzt sofort in einen erfrischenden See springen bevor es bei mir zur totalen Kernschmelze kommt. Aber wo zum Teufel gibt es hier einen See? Ich weiss nicht ob der liebe Gott mich erhört hat, aber laut der Aussage einer Verkäuferin an einem halb verlassenen Levis Stores direkt am Freeway, gab es einen Golfclub mit angeschlossenem See 30 Meilen südwestlich von Barstow. Golfclub??? aha ich sah gerade aus, als ob ich aus nem Krieg gekommen wäre. Alles durchgeschwitzt, verstaubt, 3 Tage nicht geduscht- wie zum Teufel kann ich mich jetzt in einem Golfclub blicken lassen???
Naja who cares dachte ich mir- da kennt mich eh keiner. Also bin die 30 Meilen entgegen der mittlerweile schräg stehenden , glühenden Abendsonne da auch noch hin geknattert, voller Vorfreude auf den wohlverdienten Sprung in den See.
Als ich nach einer weiteren Stunde endlich in die Lobby des Mitten in der Wüste befindlichen Golfclubs von Silverlakes einkehrte, merkte ich wie mein Akku schon allmählich den Nullpunkt ansteuerte und mir gelegentlich schwarz vor den Augen wurde. Als ich völlig benebelt,  verstaubt und nassgeschwitzt, vorbei an den schnicke gekleideten Golfern samt Ehefrauen mit Hüten vorbei schlenderte, mussten die sich auch gedacht haben " Was ist das denn für ein Freak?". Leute, ohne Witz, ich kam mir vor wie Jonny Depp bei Fear und Loathing in Las Vegas, als er völlig zugedröhnt auf Drogen vergeblich versucht hat an der Rezeption im Hotel einzuchecken.
Ich habs aber noch einigermaßen hinbekommen. Die letzten Schritte zum erfrischenden Sprung in den See waren dann erstaunlich smooth, als ob der Koerper nochmal ein wenig Extra Energie bereitgestellt hätte für very special occasions. Das Gefühl was ich hatte, als ich dann den finalen Sprung gemacht habe, brauche ich ja jetzt nicht zu beschreiben. Ihr könnt es euch bestimmt vorstellen. Es war besser als Sex, In n Out Burger und NY Cheesecake zusammen.
 Ich schwamm im See bis die Sonne unterging und genoss jede Sekunde. Angekomen im Hotelzimmer war aber dann Ende mit lustig. Vom Backofen ins Kühlbecken. Das fand mein Körper dann doch nicht so lustig und ergab sich dem Hitzestau. Ich weiß nicht ob ich jetzt hier so ins Detail gehen soll, aber ich glaube ich halte den Weltrekord in "Gatorade, Wassergemisch Übergebens". Mir gings garnicht gut!

Am nächsten Abend befand ich mich auch schon auf einer Geburtstagsparty in einer Cocktail Lounge am Sunset Blvd. Mein Trip war vorbei. Mir kam irgendwie alles so unreal vor, als sich die Hollywood Gemeinde wieder gegenseitig mit Cocktails zuprostete. An dem Abend zumindest hätte ich zu gern mit einem Lagerfeuer und Indianermukke getauscht...

Einen riesen Winnetou Gruss an euch alle.



Sonntag, 19. Juni 2011

What happens in Las Vegas...

stays in Vegas...jaja tausend mal gehört.... aber die 250 Kilo Alte die letztens um 10 Uhr morgens als ich aus meinem Hotel auscheckte, mit ihrer rechten schwabbeligen Arschbacke auf einen der Stühle vor nem einarmigen Banditen saß, Kippe im Maul, Cocktail in der linken Hand und mit ihrem Rechten Schwabbelarm roboterartig an dem Hebel rumriss: Die wird für immer in meinen Albträumen verweilen. LEIDER!

Las Vegas ist extrem. In jeder Hinsicht. Hier würden Teufelchen und Engelchen Urlaub machen.
Für Leute aus LA ist es wie ein Kurztrip ins Phantasialand, weil es so nah ist. Und wie es so ist, kennt natürlich jeder jeden und irgendwer hat immer irgendeiner eine Freisuite fürs Wochenende, sponsert von irgendwem.

Vegas ist Himmel und Hölle zugleich. Hier triffst du die hübschesten, heissesten und coolsten Leute und die allergrößten Mallorca White Thrash Kassenpatienten Proleten in einer Stadt.
Alles glitzert, du wirst mit Impressionen so dermassen bombardiert, dass es mir so scheint, dass jeder Gast, der für ein paar Tage nach Vegas einfliegt, schon vorher mit sich selber ausgemacht hat, sein Gehirn für die gesamte Zeit auszuschalten. Maßloses Verhalten ist in Vegas nämlich mehr als gewünscht.
Der Deal ist einfach: Vegas gibt dir alles was du willst um in der kürzesten Zeit Maxium Vergnügen zu haben. Den einzigen Preis, den du dafür zahlen musst ist, dass diese Stadt mit aller Macht versucht selbst den vernünftigsten Vorstadtbürger zu einer Geld aus dem Fenster schmeissenden Party Machine zu machen.

Vegas bietet dir all das was sonstwo per Gesetz verboten ist: 24/7 saufen, rauchen, feiern, überall gambling (selbst am Airport, im Supermarkt etc), Strip Clubs, Hotels, die exclusivsten Sternerestaurants, meilenlange Shoppingtempel, Pools, Poolpartys, nachts um 12 einen 5 Kiloschweren Cookie Eisbecher mit Erdbeeren schlecken, morgens um 6 Burger aufs Zimmer bestellen, nachdem du die ganze Nacht gezockt hast. you name it, they have it!
Also wenn ihr dazu neigt, in Extremsituation unvernünftig zu werden, dann bleibt entweder zu Hause oder sagt eurem Sparkassenberater, dass er ein dickes fettes Limit auf eure Kreditkarte setzen soll, damit ihr nicht wie einer meiner Kollegen, die letzten 2 Tage seines Las Vegas Urlaubs am Flughafen (es gibt selbst am Gate noch Slot Maschinen wo man zocken kann) schlafen musste, weil der Trottel sein ganzes Geld verzockt hat und nicht mal mehr sein Hotel bezahlen konnte.
Oder der kleine Araber  Scheich Sohn, der eines Abends weinend vorm Venetian Casino saß, weil er gerade 700.000 USD von Papas Konto verzockt hat und damit wahrscheinlich ein mittelschweres Erdbeben im mittleren Osten ausgelöst hat. Ja was soll ich dem Typen sagen? " Ach scheiss drauf, sei froh dass du nicht ne ganze Millionen verzockt hast?!" Ich war ehrlich und meinte einfach nur :"Shit happens" Übrigens jeder Gast verliert in Las Vegas durchschnittlich 640 Dollar beim gamblen. Da lag der Araber Haufen ja ein wenig drüber.

Oder einer meiner besten Kollegen, der nachdem wir in unserem verwüsteten Hotelzimmer, morgens um 8 aufgewacht sind, um gegen 10 den Flieger nach Hause zu erwischen und er spurlos verschwunden war. Nach vergeblichen Versuchen ihm auf seinem Handy zu erreichen, erhielten wir gegen 8.45 einen Anruf vom Portiér mit der Aussage, dass ein stark alkoholisierter junger Mann gerade aus dem Taxi gefallen ist und darum bittet, dass jemand aus Zimmer 1137 nach unten kommen soll um seine 50 Dollar teure Taxirechnung zu übernehmen. Ich frag mich bis heute, wo der Typ gewesen ist, dass ne Taxirechnung von 50 Dollar zustande gekommen ist.

Ansonsten wird in Vegas nach den altbekannten Regeln gespielt: An alle Ladies, je kürzer der Rock, desto hoeher die Chance im heissesten Club an nem Tisch zu sitzen mit prallgefuellten Champagnerflaschen und dabei zuzusehen, wie gut betuchte Filmstars, Rockstars oder Bänker sich überbieten noch größere Champagnerflaschen an den Tisch karren zu lassen.

An alle Männer, die das Verlangen haben, mal richtig zu feiern bis die Schwarte kracht á la Hangover Style: schlachtet euer Sparschwein, lasst es krachen und die Chancen stehen nicht schlecht, dass ihr morgens aufwacht und einen Tiger in eurem Badezimmer findet.


Vegas ist Vegas. I still love it.